Samstag, 23. Februar 2008

Russische Märchenwelten (5)

Über russische Märchen
Der berühmte russische Märchensammler Aleksander Afanasjew (1826 -1871) veröffentlichte 1855 - 1864 seine Sammlung - "Russische Volksmärchen", die ca. 300 Volksmärchen enthält. Bis zum heutigem Tag ist diese Sammlung die wichtigste Quelle für jeden, der sich mit dem Studium des russischen Märchens befasst ...

Das ist auf dem Meer gewesen, auf dem Ozean.
Auf der Insel Kidan, da steht ein Baum, der hat goldene Wipfel. Und auf diesem Baum geht der Kater Bajun umher,
geht er nach oben, so singt er ein Lied,
geht er nach unten, so erzählt er das Märchen.
Das wäre ein Spaß und ein Vergnügen, da zuzusehen.
Das ist noch nicht das Märchen, sondern erst die Einleitung;
das Märchen kommt erst noch...

Über russische Märchen (mit schönen Illustrationen)

Der russische Grimm: Aleksander Afanasjew
von Peter Wien

Afanansjew, ein großer Bewunderer der Brüder Grimm, sammelte im 19. Jahrhundert nach ihrem Vorbild Märchen in Russland, verfolgte dabei aber einen anderen Ansatz. Im Unterschied zu den Grimms suchte er in den Märchen nicht nach nationalen, identitätsstiftenden Besonderheiten, sondern interessierte sich für Gemeinsamkeiten bei den Märchen verschiedener Volksgruppen ...

Artikel auf arte - mit dem russischen Märchen Krümchen-Koselchen zum Anhören, gelesen von Peter Wien

Körner, Christiane (Hrsg.)
Russische Volksmärchen aus der Sammlung von A. N. Afanasjew
Народные русские скаски

Illustriert von Miriam Elze, dtv zweisprachig (deutsch-russisch), Übersetzt von Christiane Körner, 192 S., ISBN 978-3-423-09413-9, Euro 10,00 [D] 10,30 [A] sFr 17,60
Ein Dutzend Volksmärchen: von Prinzessinnen und Hexen, dummen und klugen Bauernbuben, Riesen und Gespenstern, dunklen Wäldern und heimeligen Hütten, Verzauberungen und Rettungen. Viele Stoffe, auch viele einzelne Motive sind uns vertraut, stammen aus dem gemeinsamen europäischen (oder indogermanischen) Märchen-Grundbestand. Aber das Brummen der Bären, die rauhe Herzlichkeit der Großmütter, das laute Lachen der Popen, das Klirren des Frostes - solche spezifischen Töne und eine sehr spezifische Erzählweise machen die russischen Märchen für uns zum prachtvoll exotischen Lese-Erlebnis.

Christina Körner war nach der Wende drei Jahre Dozentin für Deutsch beim DAAD in Moskau, lebt jetzt als freie Übersetzerin in Frankfurt am Main.

Keine Kommentare: