Da ich in Bad Liebenzell wohne, möchte ich auch gerne diese Sage hier einbringen :-)
Einst lebte im Nagoldtal ein gewaltiger Riese namens Erkinger. Zu Liebenzell ließ er sich einen starken Turm bauen. Um das Gemäuer besonders widerstandsfähig zu machen, mußten die Maurer zum anrühren des Mörtels statt Wasser den besten Wein verwenden. In dieser, so erstellten Burg, hauste der Riese fortan mit zwei Spießgesellen und hielt das ganze Tal in Furcht und Schrecken. Mit besonderer Vorliebe raubte er am Hochzeitstag die Bräute, schleppte sie auf die Burg und verschlang sie mit Haut und Haaren. Die Gebeine der Unglücklichen warf er vom Söller der Burg weit hinaus ins Tal, wo sie sich allmählich zu einem ansehlichen Hügel auftürmten.
Dieser Hügel trägt heute noch, wie auch das kleine Dorf, das auf dieser Anhöhe liegt, den Namen Beinberg'.
Immer wieder beratschlagten die Talbewohner, wie sie des grausamen Riesen habhaft werden könnten. Niemand war dem vier Meter langen Unhold gewachsen, der Bäume im Wald entwurzelte, als wären es Kornhalme, und der mit einer furchtbaren Gewalt jeden niederschlug, der sich ihm stellte.
Der Riese war gegen jedes Geschoß durch ein dickes ledernes Wams geschützt, das anstatt blanker Knöpfe, starke eiserne Ringe trug. Unangreifbar saß er in seiner Burg und schleuderte von dort auf jeden Angreifer Steinkugeln, wie man sie heutzutage noch da und dort bei Liebenzell findet.
In ihrer Not baten endlich die Bewohner des Nagoldtales Ihren Landesherren, den Markgrafen von Baden, um Hilfe. Dieser wiederum verbündete sich mit dem Pfalzgrafen Ruprecht. Beide zogen gemeinsam mit einem großen Heer vor die Burg des Riesen und schlossen ihn ein.
Während der Unhold sich hinter seinen Mauern sicher glaubte, ließ der Markgraf heimlich in der Nacht das Burgtor zumauern.
Als der Riese sah, daß es für ihn keine Rettung mehr gab, stürzte er sich schließlich vom höchsten Turm der Burg hinunter. Das Wams, die Hosenträger und einen Schuh des Toten bewahrte man noch lange Zeit zu Hirsau in einer Kapelle auf, die den Namen "Riesenkapelle" trug.
Aus: Friedrich Kübler, Sagen, Geschichten, Brauchtum aus dem nördlichen Schwarzwald, Buchversand Brunhilde Kübler, Bad Herrenalb-Zieflensberg
Dieser Hügel trägt heute noch, wie auch das kleine Dorf, das auf dieser Anhöhe liegt, den Namen Beinberg'.
Immer wieder beratschlagten die Talbewohner, wie sie des grausamen Riesen habhaft werden könnten. Niemand war dem vier Meter langen Unhold gewachsen, der Bäume im Wald entwurzelte, als wären es Kornhalme, und der mit einer furchtbaren Gewalt jeden niederschlug, der sich ihm stellte.
Der Riese war gegen jedes Geschoß durch ein dickes ledernes Wams geschützt, das anstatt blanker Knöpfe, starke eiserne Ringe trug. Unangreifbar saß er in seiner Burg und schleuderte von dort auf jeden Angreifer Steinkugeln, wie man sie heutzutage noch da und dort bei Liebenzell findet.
In ihrer Not baten endlich die Bewohner des Nagoldtales Ihren Landesherren, den Markgrafen von Baden, um Hilfe. Dieser wiederum verbündete sich mit dem Pfalzgrafen Ruprecht. Beide zogen gemeinsam mit einem großen Heer vor die Burg des Riesen und schlossen ihn ein.
Während der Unhold sich hinter seinen Mauern sicher glaubte, ließ der Markgraf heimlich in der Nacht das Burgtor zumauern.
Als der Riese sah, daß es für ihn keine Rettung mehr gab, stürzte er sich schließlich vom höchsten Turm der Burg hinunter. Das Wams, die Hosenträger und einen Schuh des Toten bewahrte man noch lange Zeit zu Hirsau in einer Kapelle auf, die den Namen "Riesenkapelle" trug.
Aus: Friedrich Kübler, Sagen, Geschichten, Brauchtum aus dem nördlichen Schwarzwald, Buchversand Brunhilde Kübler, Bad Herrenalb-Zieflensberg
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