... und mich – mich ruft das Flügeltier«
Ausgewählt von Peter Härtling. Illustriert von Hans Traxler, Halbleinen, 96 S., ISBN: 978-3-458-17221-5, D 14,80 €, A 15,30 €, CH 27,10 sFr
Was bereits für den erfolgreichen Band Goethe für Kinder galt, trifft auch auf dieses Buch zu: Einen klassischen Autor für Kinder neu zu erschließen ist ein lohnendes Unterfangen. Denn manche Vorurteile sind abzubauen; nicht immer wurden und werden Schillers Balladen im Deutschunterricht als Freude empfunden. Vermutlich kommt es darauf an, wer uns die Klassiker vermittelt.
Peter Härtling ist es, gemeinsam mit Hans Traxler, gelungen, einen neuen, von alten Zwängen unverstellten Zugang zu eröffnen, das scheinbar Vertraute in neuer Perspektive zu zeigen und neben bekannten auch weniger bekannte, komische und humorvolle Texte des Klassikers zu versammeln. Dabei zeigt sich Schiller auch von einer erstaunlich nichtklassischen Seite, vor allem, wenn ihn der Alltag plagte. Als er, beispielsweise, mit dem Don Carlos nicht so recht vorankam, weil ihn der Lärm des Waschtags beim Dichten störte, machte er seinem Ärger Luft mit einer scherzhaften Bittschrift, die er an die »weibliche Waschdeputation« richtete:
»Die Wäsche klatscht vor meiner Tür,
es scharrt die Küchenzofe –
und mich – mich ruft das Flügeltier
nach König Philipps Hofe.«
Was bereits für den erfolgreichen Band Goethe für Kinder galt, trifft auch auf dieses Buch zu: Einen klassischen Autor für Kinder neu zu erschließen ist ein lohnendes Unterfangen. Denn manche Vorurteile sind abzubauen; nicht immer wurden und werden Schillers Balladen im Deutschunterricht als Freude empfunden. Vermutlich kommt es darauf an, wer uns die Klassiker vermittelt.
Peter Härtling ist es, gemeinsam mit Hans Traxler, gelungen, einen neuen, von alten Zwängen unverstellten Zugang zu eröffnen, das scheinbar Vertraute in neuer Perspektive zu zeigen und neben bekannten auch weniger bekannte, komische und humorvolle Texte des Klassikers zu versammeln. Dabei zeigt sich Schiller auch von einer erstaunlich nichtklassischen Seite, vor allem, wenn ihn der Alltag plagte. Als er, beispielsweise, mit dem Don Carlos nicht so recht vorankam, weil ihn der Lärm des Waschtags beim Dichten störte, machte er seinem Ärger Luft mit einer scherzhaften Bittschrift, die er an die »weibliche Waschdeputation« richtete:
»Die Wäsche klatscht vor meiner Tür,
es scharrt die Küchenzofe –
und mich – mich ruft das Flügeltier
nach König Philipps Hofe.«
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