Wo ist das Christkind geblieben? - Eine Weihnachtsgeschichte
Mit Fotos und Illustrationen von Reinhard Michl, geb. Halbleinen, 32 S., 16 Illustrationen, ISBN: 978-3-630-87270-4, € 12,95 [D], € 13,40 [A], CHF 23,90
Frank McCourt, der begnadete Erzähler und Erfolgsautor, trägt diese Geschichte schon lange mit sich herum. Es ist eine Geschichte über Kinder und über Weihnachten, vor allem ist es eine wahre Geschichte, die sich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Limerick ereignet hat. Als Frank McCourts Mutter Angela sechs Jahre alt war, machte sie sich an Weihnachten große Sorgen um das Christkind, das in der Krippe in der kalten St.-Josephs-Kirche, ganz in der Nähe ihres Zuhauses, sicher bitterlich frieren musste. Aus eigener Erfahrung wusste sie, dass es nichts zu bedeuten hatte, wenn das Christkind selig lächelte. Schließlich war seine Mutter auch da, und dann noch die Hirten mit ihren Schafen und die Heiligen Drei Könige, da sagte man nichts, wenn man fror und Hunger hatte. Also beschloss sie, das Christkind zu sich nach Hause zu holen, damit es sich in ihrem Bett aufwärmen konnte … Eine klassische Weihnachtsgeschichte voller Charme und Witz – über Kinder, ihre ganz eigene Weltsicht, über Fantasie und Familienzusammenhalt.
Leseprobe (Auszug): " ... Als meine Mutter Angela sechs Jahre alt war, hatte sie Mitleid mit dem Christkind in der Weihnachtskrippe der Josefskirche, nicht weit von der Schulhausgasse, in der sie wohnte. Das Christkind fror doch sicher, und sie konnte nicht verstehen, dass niemand eine Decke über seinen pummeligen kleinen Körper legte. Es sah zwar ganz zufrieden aus und lächelte zu seiner Mutter auf, der Jungfrau Maria, zum heiligen Josef und zu den drei Hirten, die kleine Lämmchen mit weichem warmem Fell in den Armen hielten.
Aber selbst wenn es fror, würde das Christkind sich nicht beklagen, denn es hätte natürlich nie und nimmer seiner Mutter auch nur den geringsten Kummer bereitet.
Doch die kleine Angela ließ sich nichts vormachen. Ihr war auch oft kalt, und Hunger hatte sie auch oft, aber sie beklagte sich nie, denn sonst hätten ihre Mutter und ihre Geschwister gleich gesagt, sie solle kein solcher Jammerlappen sein. (Kein Jammerlappen zu sein, war damals in Irland sehr wichtig.) Nein, sie musste etwas für das arme kleine Christkind tun, und sie würde keiner Menschenseele etwas sagen.
Ein paar Tage vor Weihnachten versteckte sie sich im Beichtstuhl, im mittleren Teil, wo der Priester sitzt, und spähte von Zeit zu Zeit hinaus, um zu sehen, ob die Kirche leer war. Alte Leute wie Mrs. Reidy und Mr. King knieten in den Bänken, beteten, schnieften und schlugen sich an die Brust, und Angela fragte sich, warum sie nicht nach Hause gingen und eine schöne Tasse Tee mit ganz, ganz viel Zucker drin tranken. Auf einmal musste sie selbst niesen, und die alten Leute erschraken und fragten sich, wo das Niesen herkam. Hier spukt es, flüsterten sie einander zu, und schlurften hinaus, so schnell sie konnten ... " Zur Leseprobe (pdf)
Mit Fotos und Illustrationen von Reinhard Michl, geb. Halbleinen, 32 S., 16 Illustrationen, ISBN: 978-3-630-87270-4, € 12,95 [D], € 13,40 [A], CHF 23,90
Frank McCourt, der begnadete Erzähler und Erfolgsautor, trägt diese Geschichte schon lange mit sich herum. Es ist eine Geschichte über Kinder und über Weihnachten, vor allem ist es eine wahre Geschichte, die sich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Limerick ereignet hat. Als Frank McCourts Mutter Angela sechs Jahre alt war, machte sie sich an Weihnachten große Sorgen um das Christkind, das in der Krippe in der kalten St.-Josephs-Kirche, ganz in der Nähe ihres Zuhauses, sicher bitterlich frieren musste. Aus eigener Erfahrung wusste sie, dass es nichts zu bedeuten hatte, wenn das Christkind selig lächelte. Schließlich war seine Mutter auch da, und dann noch die Hirten mit ihren Schafen und die Heiligen Drei Könige, da sagte man nichts, wenn man fror und Hunger hatte. Also beschloss sie, das Christkind zu sich nach Hause zu holen, damit es sich in ihrem Bett aufwärmen konnte … Eine klassische Weihnachtsgeschichte voller Charme und Witz – über Kinder, ihre ganz eigene Weltsicht, über Fantasie und Familienzusammenhalt.
Leseprobe (Auszug): " ... Als meine Mutter Angela sechs Jahre alt war, hatte sie Mitleid mit dem Christkind in der Weihnachtskrippe der Josefskirche, nicht weit von der Schulhausgasse, in der sie wohnte. Das Christkind fror doch sicher, und sie konnte nicht verstehen, dass niemand eine Decke über seinen pummeligen kleinen Körper legte. Es sah zwar ganz zufrieden aus und lächelte zu seiner Mutter auf, der Jungfrau Maria, zum heiligen Josef und zu den drei Hirten, die kleine Lämmchen mit weichem warmem Fell in den Armen hielten.
Aber selbst wenn es fror, würde das Christkind sich nicht beklagen, denn es hätte natürlich nie und nimmer seiner Mutter auch nur den geringsten Kummer bereitet.
Doch die kleine Angela ließ sich nichts vormachen. Ihr war auch oft kalt, und Hunger hatte sie auch oft, aber sie beklagte sich nie, denn sonst hätten ihre Mutter und ihre Geschwister gleich gesagt, sie solle kein solcher Jammerlappen sein. (Kein Jammerlappen zu sein, war damals in Irland sehr wichtig.) Nein, sie musste etwas für das arme kleine Christkind tun, und sie würde keiner Menschenseele etwas sagen.
Ein paar Tage vor Weihnachten versteckte sie sich im Beichtstuhl, im mittleren Teil, wo der Priester sitzt, und spähte von Zeit zu Zeit hinaus, um zu sehen, ob die Kirche leer war. Alte Leute wie Mrs. Reidy und Mr. King knieten in den Bänken, beteten, schnieften und schlugen sich an die Brust, und Angela fragte sich, warum sie nicht nach Hause gingen und eine schöne Tasse Tee mit ganz, ganz viel Zucker drin tranken. Auf einmal musste sie selbst niesen, und die alten Leute erschraken und fragten sich, wo das Niesen herkam. Hier spukt es, flüsterten sie einander zu, und schlurften hinaus, so schnell sie konnten ... " Zur Leseprobe (pdf)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen