Dienstag, 29. September 2009

Von Blättern und Pflanzen

Anne Möller
Zehn Blätter fliegen davon
32 S., geb., Lesealter ab 3 Jahren, ISBN 978-3-7152-0563-2, € (D) 13.90, CHF 24.80
Ein Herbststurm reißt zehn Weidenblätter von den Ästen und trägt sie davon. Ein Blatt landet im Wasser, andere Blätter auf der Erde. Menschen und Tiere freuen sich: Kinder sammeln die Blätter und basteln Schiffchen, Laternen und Bilder. Ein Eichhörnchen trägt ein Blatt ins Nest, eine Heuschrecke braucht ein Blatt als Rettungsfloß. Und ein Regenwurm schließlich zieht das letzte Blatt unter die Erde: Er frisst und verdaut es. Das Blatt wird zum Dünger für die Weide, und im Frühling sprießen wieder neue Blätter ... Wohin fallen Blätter? Nahe an der Erlebniswelt von Kindern erzählt Anne Möller achtsam und poetisch von der Vielfalt des Lebens und vom Kreislauf der Natur.

Anne Möller
Über Land und durch die Luft
ab 5 Jahren, 36 S., geb., ISBN 978-3-7152-0439-0, € (D) 16.80, CHF 29.80
Wenn wir Menschen reisen wollen, dann haben wir die Eisenbahn, das Auto oder sogar Flugzeuge. Und für kleine Reisen gibt es Fahrräder. Oder unsere eigenen Füsse.
Pflanzen haben das alles nicht. Und trotzdem treffen wir sie an den unmöglichsten Orten. Zum Beispiel im Sandkasten. Oder im Rinnstein. Wie sind sie eigentlich dahin gekommen?
Pflanzen reisen auch. Über Land und durch die Luft. Aber Pflanzen reisen nicht selber, sie schicken ihre Samen auf Reisen. Manche Samen nutzen den Wind, um fortzufliegen. Andere reisen mit Tieren, von denen sie gefressen werden. Und dort, wo die Samen liegenbleiben, können neue Pflanzen wachsen. Zum Beispiel im Sandkasten oder im Rinnstein.
Ausführliche Begleitmaterialien: 20 Seiten mit Spielvorschlägen, Bastelanleitungen, Liedern und didaktischen Vorschlägen zum Thema "Wie Pflanzen sich vermehren" - Kostenlos herunterladen (PDF 321 kb)Orell Füssli Verlag, Schweiz

Donnerstag, 24. September 2009

Abenteuer im Dschungel Ecuadors

Ralf Lilienthal
Das Versteck der Anakonda - Ein aufregendes Dschungel-Abenteuer
ab 9 Jahren, dtv-TB, Mit Illustrationen von Stefanie Scharnberg, 128 S., ISBN 978-3-423-07720-0, EUR 5,95 [D], 6,20 [A], SFR 9,95,
Ferien im Dschungel! Paul darf seinen Vater in Ecuador besuchen, der dort als Schlangenforscher beschäftigt ist. Leider hat er kaum Zeit für ihn. Und so zieht Paul mit Juanito, dem Sohn eines indianischen Mitarbeiters der Forschungsstation, los, um den Dschungel und seine Geheimnisse aus nächster Nähe zu erkunden. Dabei kommt ihnen immer wieder ein junger Mann in die Quere: Jo, der meint, hier die sagenumwobene 10-Meter-Anakonda zu finden, auf deren Entdeckung 50.000 Dollar ausgesetzt wurden. Doch plötzlich ist Jo verschwunden und die Jungs sind mitten in einer abenteuerlichen Suche.

Montag, 21. September 2009

Winkys Pferd

Tamara Bos
Wo ist Winkys Pferd?
ISBN-13: 978-3-8251-7667-9
ab 6 Jahren, mit Illustrationen von Hugo van Look, übersetzt von Ita Maria Berger, 143 S., geb., 11,90 EUR
Winky darf auf Amerigo, den Schimmel des Nikolaus (siehe Band 1) aufpassen, bis er im nächsten Jahr wiederkommt. Auf dem Hof von Tante Cora und Onkel Simon lernt sie alles über Pferde, wie man sie füttert und pflegt – und sie darf sogar auf einem Pony reiten. Aber für Amerigo ist sie noch zu klein, obwohl sie das natürlich ganz anders sieht. Und was ist, wenn der Nikolaus ihn wieder abholt, ehe sie groß genug ist? Als Tante Cora und Onkel Simon einmal nicht da sind, kann sie sich nicht zurückhalten und reitet den Schimmel verbotenerweise. Es kommt, wie es kommen muss, Amerigo wirft sie ab und läuft davon. Für Winky beginnt eine fieberhafte Suche – und am Ende steht eine große Überraschung ...
Nachdem Ein Pferd für Winky bei zahlreichen internationalen Filmfestspielen ausgezeichnet wurde (Bester niederländischer Film bei der Berlinale), ist auch der zweite Teil dieser liebenswerten Geschichte um das chinesische Mädchen Winky verfilmt worden.

Kampf um die Nachtkristalle

Bent Jakobsen
Der Kampf um die Nachtkristalle 3 - Sternentränen
ab 11 Jahren, Illustrationen von Flemming B. Jeppesen, aus dem Dänischen von Patrick Zöller, 379 S., geb., ISBN-13: 978-3-8251-7666-2, 16,50 EUR
Nachdem Henri das Geheimnis um das Versteck des roten Nachtkristalls gelüftet hat, versucht er an Bord des Schoners L’Espérance eine Spur der kleinen magischen Steine zu finden, die der Tempelritter Reynaud Tränen der Sterne genannt hatte. Die Spur führt sie in die Karibik, wo sie nach einer Begegnung mit Kapitän Gasparillas Geisterschiff Coeur de Lion tatsächlich den Tränen der Sterne ganz nahe sind. Aber von Aufatmen kann keine Rede sein, denn noch immer jagen einige unangenehme Kerle diesem Schatz hinterher! - Sternentränen setzt an der Stelle ein, wo Schattenring endete. Wie die beiden Vorgänger garantiert auch dieser fulminante Abschluss der Trilogie jede Menge Lesespaß.
Leseprobe: ... Der Gang endete an einer breiten, mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Tür. Henri entfernte etwas von dem Tang und den Muscheln, die sie bedeckten. In verschnörkelten Buchstaben stand dort: El Capitano – José Gaspar Gasparilla. Unter der Schrift war ein Totenkopf in das Holz geschnitzt. Henri packte den Türgriff und drückte. Zwar tropfte etwas Wasser von ihr herunter, aber sie glitt leicht und lautlos auf. Sie hatten sie gefunden, vor ihnen lag Gasparillas Kajüte. In ihrer Mitte stand ein Tisch. Und auf dem Kapitänsstuhl dahinter saß ein Skelett. Andächtig traten sie näher heran.
Glaubst du …?, flüsterte Ting-Ting, die sich halb hinter Henris Schulter versteckte.
Die Rechte des Skeletts ruhte auf der Armlehne des Stuhls. In ihr hielt das Gerippe einen kleinen Lederbeutel.
Ting-Ting!, flüsterte Henri. Ich glaube, wir haben sie gefunden! Gasparilla will uns die Tränen der Sterne geben.
Vor ihnen auf dem Tisch standen drei schöne, geschliffene Kristallgläser. Und darin befand sich eine goldbraun schimmernde Flüssigkeit.
Was meinst du?, fragte Ting-Ting nervös. Doch nicht etwa, dass wir das trinken sollen?!
Es sind drei Gläser, beharrte Henri. Eins für jeden von uns, und eins für Gasparilla. Wir können ja mal dran riechen.
Henri hob das eine Glas und sog die Luft durch die Nase ein.
Gasparilla bietet uns ein Glas Rum an, sagte Henri entschieden. Wir können nicht ablehnen! ...

Der Kampf um die Nachtkristalle 2 - Der Schattenring
ab 12 Jahren, ISBN-10: 3-8251-7569-3, ISBN-13: 978-3-8251-7569-6, 380 S., geb. 16,50 EUR
Nur um sie auf eine falsche Fährte zu locken, hat der Zauberer Castanac seine gefährlichen Gegner Faustin und Tresor auf sein Weingut nach Frankreich geschickt. Doch dann muss er erfahren, dass sich genau dort die roten Nachtkristalle befinden, die in den Händen Faustins die ganze Welt vernichten können… Vor langer Zeit erlag der Tempelritter Arramnoir auf einem der Kreuzzüge der Macht des Schattenrings, der alles Licht in seiner Umgebung verschlingt. Arramnoirs Knappe Tresor ist bis heute als Untoter auf der Suche nach den roten Nachtkristallen, welche die schrecklichen Kräfte des Schattenrings so verstärken, dass keine Macht der Welt ihm mehr gewachsen ist. Doch nicht einmal Castanac weiß, wo sich diese Kristalle befinden und wie man sie vor Faustin und Tresor in Sicherheit bringen kann. Eine unabwendbare Katastrophe scheint bevorzustehen – bis Henri, Goodwin und Bomstaff, die Retter der Trolle des blauen Lichts, entdecken, dass die schwarzen Nachtkristalle der Trolle ebenfalls über unglaubliche Kräfte verfügen. Witzig, gruselig und von atemberaubender Spannung – originelle Fantasy vom Feinsten!
Leseprobe: ... David hob sein Jagdmesser und zielte, sein Arm war gespannt wie ein Bogen. Doch durch die Nachtluft drang leise eine Stimme zu ihm. ‹Sieh her! Sieh den Schattenring!› Überrascht blickte David zur Seite. Ein hochgewachsener Mann stand auf einmal ganz nahe bei ihm. David gefror das Blut in den Adern. Er traute seinen Augen nicht – da, direkt neben ihm, stand ein Skelett! Aber es hatte Augen, entsetzliche weiße Augen, die ihn aus dem Schädel heraus unbarmherzig anstarrten. Jetzt kamen unter dem Umhang die knochigen Hände zum Vorschein, und Davids Blick wurde unerbittlich, wie von einer fremden Macht, auf das gelenkt, was sich darin befand. Es war eine Art Ornament, rund, ein Ring, an dem Stacheln saßen, und aus irgendeinem unbestimmten Grund wusste David, dass er in tödlicher Gefahr war. Er hielt den Atem an, plötzlich war alles um ihn herum wie ein fürchterlicher Traum. Spüre die Gewalt des Schattenrings!, flüsterte die Gestalt, und die Worte flossen durch die Nacht und in Davids Bewusstsein. Dann wurde er von einem schweren Gegenstand getroffen, der von oben auf ihn herunterfiel ...

Der Kampf um die Nachtkristalle 1 - Die Trolle des blauen Lichts
ab 10 Jahren, 320 S., geb., ISBN-10: 3-8251-7539-1, ISBN-13: 978-3-8251-7539-9, 13,50 EUR
So eine Plage! Übel riechende Trolle in den Schornsteinen, in den Betten, auf den Deckenlampen, in der Vorratskammer, und immer sind sie zu Streichen aufgelegt. Die Bewohner von Compton Basset wissen sich kaum noch zu retten. Einer von ihnen macht sich auf eine abenteuerliche Reise, um Abhilfe zu schaffen – und stößt auf ein schier unglaubliches Geheimnis.
Leseprobe ... Nur einer kann Goodwin und seinen Kameraden sagen, wie man die übermütigen Trolle in Schach hält: der unheimliche Magier Castanac. Die Suche nach ihm führt die Freunde auf ihrer Schiffsreise von einer Überraschung zur nächsten und lässt sie mit widerlichen Hexen, dressierten Riesenspinnen und vorlauten Papageien Bekanntschaft machen. Doch im Turm Castanacs in Konstantinopel erfahren sie endlich, was es mit den Trollen auf sich hat: Trotz all des Unfugs, den sie anstellen, sind sie die wahren Freunde der Menschen. Einst haben sie auf dem Blocksberg die Reisenden vor Wölfen und Hexen beschützt. In geheimnisvollen unterirdischen Höhlen lassen sie sich von dem blauen Licht eines Kristalls bezaubern, der das Gute in die Welt bringt. Doch die bösen Mächte werden immer stärker, und so konnte es geschehen, dass der blaue Kristall gestohlen wurde. Die Trolle sind in Gefahr – und mit ihnen die Zukunft der Welt! ... Nachdem der neugierigste der Trolle eine Weile gelauscht hatte, sprang er auf die Bettkante, neigte den Kopf zur Seite und betrachtete verwundert die schnarchende Mrs Hawkes. Solch sonderbare Laute hatte er nie zuvor gehört, und er hätte gerne gelernt, wie man sie zuwege brachte. Obwohl sie immer noch schlief, nahm Mrs. Hawkes’ feine Nase anscheinend den strengen Geruch wahr, den der Heckentroll verbreitete, und das brachte nun doch eine gewisse Unregelmäßigkeit in ihren Schnarchrhythmus. Da er sich immer noch nicht sicher war, ob Mrs. Hawkes schlief oder doch wach war bei all dem Krach, den sie selbst machte, hob der Troll langsam eines ihrer Lider an und schaute in ihr Auge. Sie schlief, das konnte der Troll jetzt deutlich sehen, doch plötzlich veränderte sich ihr Blick, und nun sah ihr Auge ihn direkt an. Es war ein scharfer Blick, der sich in das Auge des Trolls bohrte! Er machte einen kleinen Satz rückwärts, und mit einem Ruck setzte sich Mrs Hawkes im Bett auf, hellwach und mit angespanntem Gesichtsausdruck. Das ist ja wohl die Höhe, rief sie aus. Schon wieder eins von diesen ungewaschenen Biestern! ...

Ein spannender Krimi im Kunst-Milieu

Ulrike Fiedler
Das dreizehnte Tagebuch - Ricos erster Fall
ab 9 Jahren, Umschlagillustration: Katja Bandlow, 127 S., geb. ISBN-13: 978-3-8251-7685-3, 12,90 EUR
Als Rico mit seiner Tante ins Museum geht, ertönt plötzlich der Feueralarm. Alles ist in hellem Aufruhr! Und dann ist Die rote Mauer verschwunden, gestohlen! Eben noch hatte Rico vor dem Bild gesessen. Zunächst muss Rico einmal beweisen, dass er nichts mit dem Raub zu tun hat. Als er sich mit seinen Freunden einem Verdächtigen an die Fersen hängt, geraten sie in einen Dschungel von Fragen. Wem gehörte das Bild des Malers Kandinsky eigentlich? und was steht in dem verschwundenen Tagebuch des Malers?
Neben der Spannung, die Ulrike Fiedlers packender Kunstkrimi zu bieten hat, besticht dieses vielversprechende Debüt durch interessante Details zur Kunst und seine faszinierende Beschreibung der Stadt Barcelona, wo die Autorin seit vielen Jahren lebt.
Leseprobe: " ...Was war das denn? flüsterte ich so leise wie möglich und sah mich nach Bruno um. Auch er war stehen geblieben. Mit festem Griff packte er mich plötzlich am Arm, als wollte er mich zurückhalten. Er starrte auf das Boot und sagte kein Wort. Bruno! zischte ich.Hast du das auch gesehen, oder sehe ich schon Gespenster?Anstelle einer Antwort nickte er nur kurz, um gleich darauf den Kopf zu schütteln.
Was denn jetzt? fragte ich ungeduldig.
... auch gesehen ....keine Gespenster... raunte er und lockerte endlich seinen Griff. Wie auf Verabredung setzten wir langsam einen Schritt vor den anderen. Das Boot schien plötzlich in unendlich weite Ferne gerückt zu sein und es erschien mir wie eine Ewigkeit, bis wir endlich davor stehen blieben und zögernd über die Reling in seinen Rumpf blickten.
Der hintere Teil war mit ein paar Decken ausgelegt, auch über dem Ruder hingen einige und bildeten eine Art Zelt. Vorsichtig steckte ich meine Hand hinein und öffnete es langsam ... "

Donnerstag, 17. September 2009

Das Glück dieser Erde ...

Christa Ludwig
Hufspuren - Geschecktes Glück (Band 4)

mit Fotos von Wolfgang Schmidt, 220 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2364-9, 12,00 EUR
Selbst Jana und Theres ahnen nur entfernt, mit welchen Schwierigkeiten ihre Freundin Alberta zu Hause zu kämpfen hat. Ihr altmodischer Name ist da noch das Geringste. Der harte Widerstand ihres kasachischen Vaters in Dingen, die für andere 14-Jährige selbstverständlich sind, macht Alberta das Leben schwer. Aber da ist der Rappenhof mit der verständnisvollen Isa und da sind die geliebten Isländer. Nur ihr Pferd hat sie noch immer nicht gefunden. Sie will ein Lieblingspferd, das braucht sie jetzt. Sofort! Dann wird diese gescheckte Stute auf den Hof gebracht und Alberta sieht ihr ins Auge, in dieses seltsam blaue, fast menschliche rechte Auge...
Leseprobe: " ...Alberta riss das Rad vom Wegrand, schaute über die linke Schulter zurück. Hatte Skuggi schon wieder einen Maiskolben im Maul? Aber sie konnte ihn gar nicht sehen. Sie musste sich fast ganz umdrehen. Da stand er schräg hinter ihr. Noch einmal legte sie das Rad weg und versuchte, ihn zu führen, aber er ging nicht mit. Also schnell sein! Immerhin, da am Rand des Feldes sah sie keine Maiskolben. Sie jagte zurück zum Stall. Hufschlag hinter ihr. Der rasche Viertakt eines klaren Tölters. Und als sie den Kopf wandte, überholte sie die schwarz und weiß flatternde Mähne. Schneller! Sie trat in die Pedale, hatte die Schaltung vergessen, erreichte sein Auge, sein linkes Auge dunkel unter schwarzem Haar, und ihr wurde schwindlig, als sie nach unten blickte auf seine in schnellem Rhythmus hochgerissenen Beine, weiß das rechte, zur Hälfte schwarz das linke. Sie fuhren und liefen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch hier ging es nicht um einen Sieg, hier ging es nur um Freude. Sie lachte, er schnaubte .... "

Hufspuren - Vier Beine für Christina (Band 3)
ab 12 Jahren, Umschlaggestaltung: Maria A. Kafitz, Fotos von Wolfgang Schmidt, 219 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2363-2, 12,00 EUR
Theres ist reich. Theres bekommt von ihren Eltern fast alles, was sie sich wünscht – auch ein eigenes Pferd. Jana übersieht ganz, wie verletzlich und sensibel ihre Freundin ist. Wenn Theres nur einen Hauch von Janas Riesenportion Selbstbewusstsein hätte! Aber jetzt scheint es für sie aufwärts zu gehen. Bei den Islandpferden verliert sie ihre Ängstlichkeit, sie wird sogar als Reiterin gelobt und außerdem ist sie zum ersten Mal mit einem Jungen verabredet. Und dann kommt dieses Mädchen, das nicht auf eigenen Beinen laufen, aber beneidenswert gut reiten kann. Alles dreht sich nur noch um Christina …
Leseprobe: Heulst du?, fragte Jana.
Theres schüttelte heftig den Kopf. Es regnet, sagte sie.
Sie hatten die Höhe erreicht und bummelten weiter zur Schule. Jana redete, Theres schwieg. Es sah so aus, als sei alles wie immer. Alberta wartete auf sie im Fahrradkeller. Ihre schwarzen Kirgisenaugen glänzten wie polierter Pechstein. Sie strahlte Theres an.
Morgen, flüsterte sie. Freust du dich?
Theres nickte, blieb mit dem Ärmel am Lenker hängen und wäre fast über ihr Rad gefallen. Das fiel nicht auf, das war normal. Sie war im letzten Jahr viel zu schnell gewachsen, und sie stolperte über alles.
Morgen, sagte Alberta, morgen.
Immerhin, da war noch jemand, der sich auf Theres’ Geburtstag freute.
Ich wette, du kriegst die Bjalla, sagte Alberta. Theres schüttelte den Kopf und griff erleichtert nach der guten Gelegenheit, ein trauriges Gesicht machen zu dürfen.
Bjalla ist schon verkauft. Das weißt du doch. Theres kämpfte mit ihrem Schulrucksack. Der hing auf dem Gepäckträger fest. Damit ließ sich noch eine Minute gewinnen …
Jana half ihr und sofort war der Rucksack frei, natürlich, Jana zog einmal fest, und das war erledigt, sie gab den Rucksack Theres, die zögerte, aber sie musste ihn nehmen – sie und nur sie wusste von dem Päckchen mit der kleinen Flasche darin ...

Hufspuren - 136 Hufe zuviel (Band 2)
ab 12 Jahren, Umschlaggestaltung: Maria A. Kafitz, mit s/w-Fotos von Wolfgang Schmidt, 220 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2362-5, 12,00 EUR
Wer ein Pferd, das ihm nicht gehört, zu sehr liebt, muss früher oder später Abschiedsschmerz leiden. Jana und Felix steht in dieser Hinsicht einiges bevor. Und dazu noch Albertas und Theres’ frische Begeisterung für Isländer. Als «Käfigpferde » bedauert Alberta die Pferde im Ulmenhof, seit sie den Offenstall des neuen Rappenhofes gesehen hat. Das ist einfach zu viel. Die Freundschaft knirscht in allen Fugen. Aber vielleicht sind Isländer doch etwas sehr Besonderes? Zögernd betritt Jana Neuland.
Und das sind die jungen Pferdenarren:
Jana, die sich alles traut und (fast) immer Glück hat – auch mit einer Reitbeteiligung an dem Wallach Askan.
Alberta aus Kasachstan, die jedes Pferdebuch aus der Bibliothek kennt und im Stall hilft, wo sie kann, aber nur ausnahmsweise eine Longenstunde bekommt.
Felix, hochtalentierter Reiter ohne eigenes Pferd, aber mit besten Beziehungen zu einem Tierarzt
Theres, ein bisschen ängstlich (wenn auch nicht so sehr wie ihre Mutter), deren Eltern ihr jedes Pferd der Welt kaufen könnten, die aber beim Reiten noch einiges zu lernen hat
Leseprobe: Warum um alles in der Welt sollten Schüler nicht fernsehen? Jana saß immer noch vor einem leeren Blatt. Vielleicht sollte sie sich doch für das andere Thema entscheiden? Sie schrieb in die linke Spalte: Schüler sollten fernsehen, denn Fernsehen bringt wichtige Informationen. Nächsten Dienstag würde sie vielleicht wieder eine Sendung anschauen. Oder auch nicht?
Theres und Alberta, die schräg vor ihr saßen, redeten seit fünf Tagen davon: «Nächsten Dienstag ist ein Film über Islandpferde!
Scheißviecher, murmelte Jana. Mistböcke. Sauböcke. Zottelpelze. Knuddelponys. Wie kann ein vernünftiger Mensch so was reiten?
Und sofort füllte sich die rechte Seite ihres Blattes, es war die Spalte mit den Argumenten dagegen:
Wir brauchen keinen Reiterhof mit 34 Islandpferden,weil 136 Hufe zu viel sind! weil wir hier schon einen Reitstall haben und zwar einen mit richtigen Pferden und weil Alberta und Theres meine besten Freundinnen sind und ich es saudoof finde, wenn wir in verschiedenen Reitschulen sind und weil ich nur eine halbe Reitbeteiligung an Askan habe und Theres die andere Hälfte bekommt, wenn sie nur will, und dann müsste Askan kein Schulpferd mehr sein, aber Theres spinnt nur noch von Islandpferden, die gar keine Pferde sind, sondern Ponys ...

Hufspuren - Fliegender Wechsel (Band 1)
ab 12 Jahren, Umschlaggestaltung: Maria A. Kafitz, mit s/w-Fotos von Wolfgang Schmidt, 219 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2361-8, 12,00 EUR
Aus der Schule kennen sie sich, auf dem Ulmenhof treffen sie sich: Jana, Alberta, Felix, Theres. Möglichst jeden Tag. Als großes Ereignis steht ein Turnier bevor, bei dem das Super-Spitzen-Pferd im Stall, die Trakehnerstute Dolly, in der Vielseitigkeitsprüfung glänzen soll. Und Felix soll sie zusätzlich im Jugendspringen vorstellen. Felix – der Glückliche? Je besser sie abschneiden, desto eher wird Dolly verkauft. Seine Dolly. Aber noch vor dem Turnier hat ein neuer Star seinen Auftritt auf dem Ulmenhof: der Araberhengst El Sham …
In fast allen Jugendbüchern von Christa Ludwig kommt mindestens ein Pferd vor. Ein Leben ohne Pferde kann sie sich ebenso wenig vorstellen wie ein Leben ohne Bücher. Jetzt verbindet sie beides in Hufspuren. Aus all dem Schönen und Erschreckenden, was sie in vielen Jahren Leben mit Pferden erlebt hat, sind diese Geschichten entstanden. Christa Ludwig lebt mit ihrem Mann, einem Hund und einem Islandpferd in der Nähe des Bodensees.
Leseprobe: ..Jana stand nur da und guckte. Als Sham vor vier Wochen hier in der Halle getobt hatte, war er schön gewesen, aber jetzt war er noch wilder, noch ungestümer, er sprang in die Luft und drehte sich und schlug auch noch aus dabei. Vor ein paar Tagen erst hatte die Halle eine neue Schicht Späne bekommen, helle, weißlich gelbe, die wirbelte er auf. Aber er beruhigte sich erstaunlich schnell.
Keine Kondition, dachte Jana, woher auch.
Er blieb stehen und schnaufte. Dann ging er auf sie zu. Sie streichelte ihn, hakte die Zügel ein, jetzt konnte sie ihn führen. Er lief brav neben ihr her, atmete bald wieder lang und ruhig und Jana – Die Chance krieg ich nie wieder, dachte sie ...

Dienstag, 15. September 2009

Märchenkalender 2010

Märchen-Wimmelkalender 2010
Format (BxH): 45,0 cm x 30,0 cm, ISBN-13 978-3-8320-1398-1, Preis: 14,95 EUR (D). 14,95 EUR (A), 26,90 sFr (CH)
Feen, Elfen, Zwerge, Hänsel und Gretel, Aschenputtel und Co. laden ein ins Land der Wimmelmärchen. Beim Betrachten der Bilder, liebevoll gezeichnet und illustriert von Melanie Brockamp, erzählen sich die überlieferten Märchen wie von selbst
Der Kalender hat sechs Blätter mit einem pfiffigen Zweimonatskalendarium, sodass jeden Monat ein anderes Bild an der Wand hängt.
Rezension lernklick (Auszug): " ... Zu welchem Märchen gehört noch gleich der Esel? Und wer schüttelt da die Betten, dass es nur so schneit? ... Kleine und große Märchenfiguren springen, tanzen und trollen durch die stimmig gestalteten Wimmelseiten ... " Weiterlesen auf lernklick

Hugh, der Wanderschauspieler

Rosemary Sutcliff
Bruder Staubfuß - Jubiläumsausgabe
ab 10 Jahren, übersetzt von Birgitta Kicherer, 225 S., geb., ISBN-10: 3-7725-2172-X, ISBN-13: 978-3-7725-2172-0, 10,00 EUR
Hugh träumt davon, in Oxford zu studieren, wie früher sein Vater, der Pastor. Aber es kommt alles ganz anders. Er gerät an eine Truppe von Wanderschauspielern und zieht mit ihnen kreuz und quer durch England. Von Wirtshaus zu Wirtshaus, von Stadt zu Stadt. Und immer ist Hughs bester Freund dabei: der treue, kluge Hund Argos.
Eines der frühen Jugendbücher von Rosemary Sutcliff, das eintauchen lässt in das abenteuerliche Theaterleben der elisabethanischen Zeit und in dem auch Tiere – treue, ausdauernde wie eigensinnige – eine große Rolle spielen.
Rezension alliteratus (Auszug): " ... Vor allem aber ist diese Geschichte damals wie heute ein positives Musterbeispiel für einen perfekten historischen Roman: Die eigentliche Handlung ist mitreißend, spannend und gefühlvoll, ohne irgendwo bemüht zu wirken. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich eine intensive Vorstellung vom Alltagsleben jener Zeit, gespickt mit Feinheiten und Details voller Sachkenntnis und Anschaulichkeit. Dazu kommt noch die Zusammenschau englischer Landschaften und ihrer Bewohner ... " PDF-Datei auf www.alliteratus.com/

Altenglische Heldensage

Rosemary Sutcliff
Beowulf der Drachentöter
ab 9 Jahren, 110 S., geb., ISBN-10: 3-7725-1190-2, ISBN-13: 978-3-7725-1190-5
Grendel, ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Wolf, sucht Nacht für Nacht die Festhalle des dänischen Königs Hrothgar heim, bis Beowulf, der junge Held aus dem Gautland, seinem Wüten Einhalt gebietet. Allein der Schrecken kehrt mit doppelter Gewalt zurück. Wahnsinnig vor Schmerz, sucht sich Grendels Mutter, die Meerhexe, in der darauffolgenden Nacht ihr Opfer in der Halle des Königs. Und Beowulf ringt mit ihr in der Tiefe des Meeres.Viele Jahre vergehen. Greise ist Beowulf geworden, der nun über Gautland herrscht. Da wird er ein letztes Mal in den Kampf gerufen, gegen einen Feuerdrachen …
Die altenglische Heldensage Beowulf stammt aus dem 8. Jahrhundert und ist das älteste germanische Versepos, das uns überliefert wurde. Rosemary Sutcliff hat für junge Leser eine Prosafassung erschaffen, die durch ihre eindrucksvollen Bilder und die Schönheit der Sprache besticht.

Stephan und seine drei Freunde

Rodney Bennett
Adlerjunge
ab 11 Jahren, 205 S., kt., ISBN-10: 3-7725-2023-5, ISBN-13: 978-3-7725-2023-5, 8,90 EUR
Mitten im mittelalterlichen Europa herrschen Hunger und Not, Gier und Aberglaube – aber auch die Sehnsucht nach Selbstbestimmung und einer besseren Gesellschaft. Drei Helfer begleiten den jungen Stephan auf der Flucht vor den Dorfbewohnern: der gewissen­­hafte Müller Petr, der weise Eremit Bartholomäus und – ein Adler ...
Rezension ekz-Informationsdienst: " ... Eindringlich erzählte Geschichte von der Macht der Privilegierten und der Massen und vom Versuch der Gerechten und Schwachen, zu bestehen. Spannend und gut geschrieben ... " ekz.bibliotheksservice