Donnerstag, 17. September 2009

Das Glück dieser Erde ...

Christa Ludwig
Hufspuren - Geschecktes Glück (Band 4)

mit Fotos von Wolfgang Schmidt, 220 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2364-9, 12,00 EUR
Selbst Jana und Theres ahnen nur entfernt, mit welchen Schwierigkeiten ihre Freundin Alberta zu Hause zu kämpfen hat. Ihr altmodischer Name ist da noch das Geringste. Der harte Widerstand ihres kasachischen Vaters in Dingen, die für andere 14-Jährige selbstverständlich sind, macht Alberta das Leben schwer. Aber da ist der Rappenhof mit der verständnisvollen Isa und da sind die geliebten Isländer. Nur ihr Pferd hat sie noch immer nicht gefunden. Sie will ein Lieblingspferd, das braucht sie jetzt. Sofort! Dann wird diese gescheckte Stute auf den Hof gebracht und Alberta sieht ihr ins Auge, in dieses seltsam blaue, fast menschliche rechte Auge...
Leseprobe: " ...Alberta riss das Rad vom Wegrand, schaute über die linke Schulter zurück. Hatte Skuggi schon wieder einen Maiskolben im Maul? Aber sie konnte ihn gar nicht sehen. Sie musste sich fast ganz umdrehen. Da stand er schräg hinter ihr. Noch einmal legte sie das Rad weg und versuchte, ihn zu führen, aber er ging nicht mit. Also schnell sein! Immerhin, da am Rand des Feldes sah sie keine Maiskolben. Sie jagte zurück zum Stall. Hufschlag hinter ihr. Der rasche Viertakt eines klaren Tölters. Und als sie den Kopf wandte, überholte sie die schwarz und weiß flatternde Mähne. Schneller! Sie trat in die Pedale, hatte die Schaltung vergessen, erreichte sein Auge, sein linkes Auge dunkel unter schwarzem Haar, und ihr wurde schwindlig, als sie nach unten blickte auf seine in schnellem Rhythmus hochgerissenen Beine, weiß das rechte, zur Hälfte schwarz das linke. Sie fuhren und liefen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch hier ging es nicht um einen Sieg, hier ging es nur um Freude. Sie lachte, er schnaubte .... "

Hufspuren - Vier Beine für Christina (Band 3)
ab 12 Jahren, Umschlaggestaltung: Maria A. Kafitz, Fotos von Wolfgang Schmidt, 219 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2363-2, 12,00 EUR
Theres ist reich. Theres bekommt von ihren Eltern fast alles, was sie sich wünscht – auch ein eigenes Pferd. Jana übersieht ganz, wie verletzlich und sensibel ihre Freundin ist. Wenn Theres nur einen Hauch von Janas Riesenportion Selbstbewusstsein hätte! Aber jetzt scheint es für sie aufwärts zu gehen. Bei den Islandpferden verliert sie ihre Ängstlichkeit, sie wird sogar als Reiterin gelobt und außerdem ist sie zum ersten Mal mit einem Jungen verabredet. Und dann kommt dieses Mädchen, das nicht auf eigenen Beinen laufen, aber beneidenswert gut reiten kann. Alles dreht sich nur noch um Christina …
Leseprobe: Heulst du?, fragte Jana.
Theres schüttelte heftig den Kopf. Es regnet, sagte sie.
Sie hatten die Höhe erreicht und bummelten weiter zur Schule. Jana redete, Theres schwieg. Es sah so aus, als sei alles wie immer. Alberta wartete auf sie im Fahrradkeller. Ihre schwarzen Kirgisenaugen glänzten wie polierter Pechstein. Sie strahlte Theres an.
Morgen, flüsterte sie. Freust du dich?
Theres nickte, blieb mit dem Ärmel am Lenker hängen und wäre fast über ihr Rad gefallen. Das fiel nicht auf, das war normal. Sie war im letzten Jahr viel zu schnell gewachsen, und sie stolperte über alles.
Morgen, sagte Alberta, morgen.
Immerhin, da war noch jemand, der sich auf Theres’ Geburtstag freute.
Ich wette, du kriegst die Bjalla, sagte Alberta. Theres schüttelte den Kopf und griff erleichtert nach der guten Gelegenheit, ein trauriges Gesicht machen zu dürfen.
Bjalla ist schon verkauft. Das weißt du doch. Theres kämpfte mit ihrem Schulrucksack. Der hing auf dem Gepäckträger fest. Damit ließ sich noch eine Minute gewinnen …
Jana half ihr und sofort war der Rucksack frei, natürlich, Jana zog einmal fest, und das war erledigt, sie gab den Rucksack Theres, die zögerte, aber sie musste ihn nehmen – sie und nur sie wusste von dem Päckchen mit der kleinen Flasche darin ...

Hufspuren - 136 Hufe zuviel (Band 2)
ab 12 Jahren, Umschlaggestaltung: Maria A. Kafitz, mit s/w-Fotos von Wolfgang Schmidt, 220 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2362-5, 12,00 EUR
Wer ein Pferd, das ihm nicht gehört, zu sehr liebt, muss früher oder später Abschiedsschmerz leiden. Jana und Felix steht in dieser Hinsicht einiges bevor. Und dazu noch Albertas und Theres’ frische Begeisterung für Isländer. Als «Käfigpferde » bedauert Alberta die Pferde im Ulmenhof, seit sie den Offenstall des neuen Rappenhofes gesehen hat. Das ist einfach zu viel. Die Freundschaft knirscht in allen Fugen. Aber vielleicht sind Isländer doch etwas sehr Besonderes? Zögernd betritt Jana Neuland.
Und das sind die jungen Pferdenarren:
Jana, die sich alles traut und (fast) immer Glück hat – auch mit einer Reitbeteiligung an dem Wallach Askan.
Alberta aus Kasachstan, die jedes Pferdebuch aus der Bibliothek kennt und im Stall hilft, wo sie kann, aber nur ausnahmsweise eine Longenstunde bekommt.
Felix, hochtalentierter Reiter ohne eigenes Pferd, aber mit besten Beziehungen zu einem Tierarzt
Theres, ein bisschen ängstlich (wenn auch nicht so sehr wie ihre Mutter), deren Eltern ihr jedes Pferd der Welt kaufen könnten, die aber beim Reiten noch einiges zu lernen hat
Leseprobe: Warum um alles in der Welt sollten Schüler nicht fernsehen? Jana saß immer noch vor einem leeren Blatt. Vielleicht sollte sie sich doch für das andere Thema entscheiden? Sie schrieb in die linke Spalte: Schüler sollten fernsehen, denn Fernsehen bringt wichtige Informationen. Nächsten Dienstag würde sie vielleicht wieder eine Sendung anschauen. Oder auch nicht?
Theres und Alberta, die schräg vor ihr saßen, redeten seit fünf Tagen davon: «Nächsten Dienstag ist ein Film über Islandpferde!
Scheißviecher, murmelte Jana. Mistböcke. Sauböcke. Zottelpelze. Knuddelponys. Wie kann ein vernünftiger Mensch so was reiten?
Und sofort füllte sich die rechte Seite ihres Blattes, es war die Spalte mit den Argumenten dagegen:
Wir brauchen keinen Reiterhof mit 34 Islandpferden,weil 136 Hufe zu viel sind! weil wir hier schon einen Reitstall haben und zwar einen mit richtigen Pferden und weil Alberta und Theres meine besten Freundinnen sind und ich es saudoof finde, wenn wir in verschiedenen Reitschulen sind und weil ich nur eine halbe Reitbeteiligung an Askan habe und Theres die andere Hälfte bekommt, wenn sie nur will, und dann müsste Askan kein Schulpferd mehr sein, aber Theres spinnt nur noch von Islandpferden, die gar keine Pferde sind, sondern Ponys ...

Hufspuren - Fliegender Wechsel (Band 1)
ab 12 Jahren, Umschlaggestaltung: Maria A. Kafitz, mit s/w-Fotos von Wolfgang Schmidt, 219 S., geb., ISBN-13: 978-3-7725-2361-8, 12,00 EUR
Aus der Schule kennen sie sich, auf dem Ulmenhof treffen sie sich: Jana, Alberta, Felix, Theres. Möglichst jeden Tag. Als großes Ereignis steht ein Turnier bevor, bei dem das Super-Spitzen-Pferd im Stall, die Trakehnerstute Dolly, in der Vielseitigkeitsprüfung glänzen soll. Und Felix soll sie zusätzlich im Jugendspringen vorstellen. Felix – der Glückliche? Je besser sie abschneiden, desto eher wird Dolly verkauft. Seine Dolly. Aber noch vor dem Turnier hat ein neuer Star seinen Auftritt auf dem Ulmenhof: der Araberhengst El Sham …
In fast allen Jugendbüchern von Christa Ludwig kommt mindestens ein Pferd vor. Ein Leben ohne Pferde kann sie sich ebenso wenig vorstellen wie ein Leben ohne Bücher. Jetzt verbindet sie beides in Hufspuren. Aus all dem Schönen und Erschreckenden, was sie in vielen Jahren Leben mit Pferden erlebt hat, sind diese Geschichten entstanden. Christa Ludwig lebt mit ihrem Mann, einem Hund und einem Islandpferd in der Nähe des Bodensees.
Leseprobe: ..Jana stand nur da und guckte. Als Sham vor vier Wochen hier in der Halle getobt hatte, war er schön gewesen, aber jetzt war er noch wilder, noch ungestümer, er sprang in die Luft und drehte sich und schlug auch noch aus dabei. Vor ein paar Tagen erst hatte die Halle eine neue Schicht Späne bekommen, helle, weißlich gelbe, die wirbelte er auf. Aber er beruhigte sich erstaunlich schnell.
Keine Kondition, dachte Jana, woher auch.
Er blieb stehen und schnaufte. Dann ging er auf sie zu. Sie streichelte ihn, hakte die Zügel ein, jetzt konnte sie ihn führen. Er lief brav neben ihr her, atmete bald wieder lang und ruhig und Jana – Die Chance krieg ich nie wieder, dachte sie ...

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