Donnerstag, 25. Dezember 2008

Helden sind mutig

Bart Moeyaert
Mut für drei
- Geschichten zum ersten Lesen

Hanser Verlag, Übersetzt aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler, Farbig illustriert von Rotraut Susanne Berner, 72 S., Pappband, ISBN-10: 3-446-20896-8, ISBN-13: 978-3-446-20896-4, € 9,90
Niemand vermag mit so einfachen Worten so viel, so poetisch und so witzig zu erzählen wie der Flame Bart Moeyaert - ideale Voraussetzungen für ein anderes, besonderes Erstlesebuch. Die Helden des Buches haben alle Mut, aber jeder auf seine ganz besondere Weise: Rosie findet einen Liebesbrief für jemand anderen und muss sich entscheiden, ob sie gleich tut, was sich gehört, oder erst noch ein bisschen neugierig ist ... Tom geht seiner Mutter manchmal auf die Nerven, aber er kann doch nicht dauernd still in der Ecke sitzen. Vielleicht sollte er sich einen Platz nur für sich allein suchen ... Marta, Sam und Do haben es schließlich mit einem wilden Schulhoftier zu tun und müssen all ihren Mut zusammennehmen, um etwas dagegen zu tun ...
Auszug: Interview mit Bart Moeyaert: "Den Ton finden"
Bart Moeyaert ist einer der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren Belgiens. Im Gespräch mit Silke Rabus von buecher.at erzählt er über den Prozess des Schreibens.
In Ihren Büchern arbeiten Sie mit Auslassungen, machen oft nur Andeutungen. Sie lieben die leisen Töne zwischen den Zeilen?
Es geht mir weniger darum zu beschreiben, was Menschen tun, sondern vielmehr um das, was sie spüren und denken und fühlen. Ich höre zu, was meine innere Stimme, die Erzählstimme sagt. Sie erklärt mir, was für Roman es wird. In meinem Kopf ist eine Art Ton. Über diesen Ton erfahre ich, ob mein nächster Text eine Kindergeschichte wird oder ein Buch, das mehr für Jugendliche oder Erwachsene geeignet ist. Ich weiß dann auf einmal, wie der Text werden wird und muss niemals wieder daran denken, weil der Ton alles deutlich gemacht hat.
Steht die Handlung Ihrer Bücher schon vorher fest oder fangen Sie einfach an zu schreiben?
Am Anfang jeden Buches hat bisher ein Bild gestanden. Ein bewegendes Bild mit Menschen in einem Raum oder einer Landschaft, wo sozusagen überall Kameras stehen, die die Szenerie aufnehmen. Auch in meinen Figuren steckt eine Kamera. Dieses Bild reduziere ich dann mehr und mehr, weil ich sehe oder spüre, dass ich diese Kamera nicht brauche und auch eine weitere nicht verwende. Und auf einmal steht dann die Anfangsszene. Sie gibt vor, wovon die Geschichte handeln könnte ... Zum Interview

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