Betty Schiffer
Luca der kleine Hävelmann
novum Verlag 2008, 48 S., zahlreiche SW-Abbildungen, ISBN: 978-3-85022-388-1, € 13,90
Eines Nachts klopft Herr Wind an Lucas Kinderzimmerfenster und begleitet ihn durch eine aufregende und wundervolle Nacht. In seinem Kinderbettchen überfliegt er, vom windigen Begleiter getragen, die Stadt, in der er wohnt, und reist immer weiter und weiter davon. Anfangs noch sehr ängstlich vor allem Unbekannten, lernt der kleine Luca auf seiner Reise durch viele unterschiedliche Stationen immer wieder neue Freunde kennen und schätzen.
Hier, liebe Eltern, ein kleines Vorwort als Erklärung des Buchtitels: Wie wir ja alle unsere Kleinen kennen, wird früher oder später die Frage kommen: „Was ist denn ein Hävelmann?“ Und da unser Bestreben es sein sollte, Fragen einigermaßen plausibel erklären zu können, will ich Ihnen hiermit eine kleine Hilfestellung geben. Nun, um ehrlich zu sein, habe ich diese Bezeichnung von einer Geschichte meines Opas übernommen. Eine Erinnerung an Opa Heinemänneken, die mir mein Leben lang im Gedächtnis bleiben wird. Er erzählte mir oft die Geschichte von kleinen Jungen, die Waisen und somit völlig auf sich selbst gestellt waren, sofern sie nicht in ein Heim abgeschoben wurden. So kam es dazu, dass immer mehr dieser Kinder versuchten, sich auf eigene Faust durchs Leben zu schlagen, um dem Heim zu entkommen. Diese Knaben heuerten zum größten Teil bei den unterschiedlichsten Werften an, um ihre Dienste als Boten, Koch- oder Putzhilfen auf den hiesigen Schiffen anzubieten. Wobei „anzubieten“ hier wahrscheinlich nicht der richtige Ausdruck ist. Denn die meisten schlichen sich einfach in der Nacht, bevor das Schiff ablegte, an Bord, verbargen sich in einer der Kajüten und gehörten somit, wenn auch ungewollt, mit zur Mannschaft. Nach vielen, vielen Jahren wurden diese Knaben zu regelrechten Glücksbringern an Deck. Kein Schiff legte mehr freiwillig ohne seinen eigenen Hävelmann ab. Es gab die Gerüchte, dass so ein kleiner Junge die Mannschaft vor bösen Absichten des Meeres bewahren würde. Denn der liebe Gott würde zwar betrunkene Seebären und verlogene Kapitäne versinken lassen aus Verärgerung über ihre Gottlosigkeit, doch niemals würde er zusehen, wie ein unschuldiges Kind vom Meer verschluckt wird. So entstand in unserer Familie die umgangssprachliche Bezeichnung „kleine Hävelmänner“. So, das war nun die Erwachsenenerklärung. Da ich es für sehr wichtig halte, dass Eltern die Welt ihrer Kinder aus deren Augen betrachten und verstehen können, und dies unweigerlich nur dann möglich ist, wenn man sich als Erwachsener auch in dieser stressigen und sehr realistischen Welt seine Fantasie bewahrt, überlasse ich es nun Ihnen, diese von mir nun sehr fantasielose und nüchterne Erklärung in die Sprache Ihrer Kinder umzusetzen. Sehen Sie es als Chance und eine Art kleine Hausaufgabe … Viel Spaß!
Luca der kleine Hävelmann
novum Verlag 2008, 48 S., zahlreiche SW-Abbildungen, ISBN: 978-3-85022-388-1, € 13,90
Eines Nachts klopft Herr Wind an Lucas Kinderzimmerfenster und begleitet ihn durch eine aufregende und wundervolle Nacht. In seinem Kinderbettchen überfliegt er, vom windigen Begleiter getragen, die Stadt, in der er wohnt, und reist immer weiter und weiter davon. Anfangs noch sehr ängstlich vor allem Unbekannten, lernt der kleine Luca auf seiner Reise durch viele unterschiedliche Stationen immer wieder neue Freunde kennen und schätzen.
Hier, liebe Eltern, ein kleines Vorwort als Erklärung des Buchtitels: Wie wir ja alle unsere Kleinen kennen, wird früher oder später die Frage kommen: „Was ist denn ein Hävelmann?“ Und da unser Bestreben es sein sollte, Fragen einigermaßen plausibel erklären zu können, will ich Ihnen hiermit eine kleine Hilfestellung geben. Nun, um ehrlich zu sein, habe ich diese Bezeichnung von einer Geschichte meines Opas übernommen. Eine Erinnerung an Opa Heinemänneken, die mir mein Leben lang im Gedächtnis bleiben wird. Er erzählte mir oft die Geschichte von kleinen Jungen, die Waisen und somit völlig auf sich selbst gestellt waren, sofern sie nicht in ein Heim abgeschoben wurden. So kam es dazu, dass immer mehr dieser Kinder versuchten, sich auf eigene Faust durchs Leben zu schlagen, um dem Heim zu entkommen. Diese Knaben heuerten zum größten Teil bei den unterschiedlichsten Werften an, um ihre Dienste als Boten, Koch- oder Putzhilfen auf den hiesigen Schiffen anzubieten. Wobei „anzubieten“ hier wahrscheinlich nicht der richtige Ausdruck ist. Denn die meisten schlichen sich einfach in der Nacht, bevor das Schiff ablegte, an Bord, verbargen sich in einer der Kajüten und gehörten somit, wenn auch ungewollt, mit zur Mannschaft. Nach vielen, vielen Jahren wurden diese Knaben zu regelrechten Glücksbringern an Deck. Kein Schiff legte mehr freiwillig ohne seinen eigenen Hävelmann ab. Es gab die Gerüchte, dass so ein kleiner Junge die Mannschaft vor bösen Absichten des Meeres bewahren würde. Denn der liebe Gott würde zwar betrunkene Seebären und verlogene Kapitäne versinken lassen aus Verärgerung über ihre Gottlosigkeit, doch niemals würde er zusehen, wie ein unschuldiges Kind vom Meer verschluckt wird. So entstand in unserer Familie die umgangssprachliche Bezeichnung „kleine Hävelmänner“. So, das war nun die Erwachsenenerklärung. Da ich es für sehr wichtig halte, dass Eltern die Welt ihrer Kinder aus deren Augen betrachten und verstehen können, und dies unweigerlich nur dann möglich ist, wenn man sich als Erwachsener auch in dieser stressigen und sehr realistischen Welt seine Fantasie bewahrt, überlasse ich es nun Ihnen, diese von mir nun sehr fantasielose und nüchterne Erklärung in die Sprache Ihrer Kinder umzusetzen. Sehen Sie es als Chance und eine Art kleine Hausaufgabe … Viel Spaß!
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