Montag, 26. Januar 2009

Die Kinder des Glasbläsers

Maria Gripe
Die Kinder des Glasbläsers
ab 9 Jahren, Verlag Freies Geistesleben, 161 S., zahlr. Schwarzweißill., geb. mit SU, ISBN-10: 3-7725-1622-X, ISBN-13: 978-3-7725-1622-1, 13,50 EUR
Der Glasbläser Albert lebt mit seiner Frau Sofia und seinen Kindern Klas und Klara in recht armseligen Verhältnissen. So sehr er auch er seine Arbeit liebt — die Familie kann er davon kaum ernähren. Sofia wünscht sich oft, sie könnte ihre Kinder in Samt und Seide kleiden; sie ist unzufrieden mit ihrem Dasein. Flaxa Mildwetter, die weise Alte, unter deren Händen Teppiche aus Schicksalsfäden entstehen und die aus ihren Mustern die Zukunft liest, sieht ein Unheil auf die Familie zukommen und kann es doch nicht abwenden. Ein junger Herrscher, der seiner Frau jeden Wunsch erfüllen möchte, läßt Klas und Klara entführen und bringt sie über den Fluß der vergessenen Erinnerungen in die Stadt der Wünsche. Kinder sind der einzige Wunsch, der ihr noch geblieben ist, da sie schon alles besitzt. So wie Sofia es sich immer erträumt hatte, leben ihre Kinder nun in Samt und Seide gekleidet, haben all das, was sie brauchen, außer Liebe und Fürsorge. Niemand kümmert sich um sie. Sie gehören von nun an wie die Gegenstände zum Haus. Dann bekommen sie Nana zugeteilt, eine dicke, erdrückende Kinderfrau, die ihnen jeglichen Lebensraum nimmt und ihr innerstes Wesen beinahe zerstört. Nur die weise Flaxa Mildwetter kann helfen — wenn die Mutter Sofia sich an Vergessenes erinnern könnte ...
Maria Gripe wurde 1923 in Schweden geboren und verstarb am 05.04.2007 im Alter von 83 Jahren. Sie zählt neben Astrid Lindgren zu den wichtigsten skandinavischen Kinderbuchautorinnen. Maria Gripe studierte Philosophie und Religionsgeschichte und erhielt viele renommierte Auszeichnungen für Kinderliteratur, unter anderem 1963 die Nils Holgersson-Plakette, 1972 den Astrid Lindgren-Preis, 1974 die Hans Christian Andersen-Medaille. Mit ihren historischen wie realistischen Alltagserzählungen legte Maria Gripe sich weder auf ein Genre noch auf eine Altersgruppe fest. Häufig thematisierte sie in ihren Büchern die antiautoritäte Erziehung der siebziger Jahre.

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