Montag, 25. Mai 2009

Der Kinder- und Jugendbuchautor Jakob Streit

Jakob Streit wurde 1910 in Spiez (Berner Oberland, Schweiz) geboren und wuchs als Sohn eines Uhrmachers und einer sprachbegabten Mutter mit fünf Geschwistern auf. Vaters vier Bienenhäuser, Stall mit Kuh, Kalb und Schafen mussten mitbesorgt werden. Das Lehrerseminar führte beruflich zur Volksschule. Aus dem Erzählen auf verschiedenen Alterstufen entstanden im lebendigen Umgang mit Kindern Jugendbücher ... "Man muss den Kindern viel heile Welt geben, die unheile kommt noch früh genug“, sagte der Pädagoge und Kinderbuchautor einmal. Er sah die Kinder als „kleine Pflänzchen, die man vor Frost schützen muss". Nur allmählich und behutsam dürften sie mit dem Bösen in der Welt konfrontiert werden, Geschichten und Märchen sollten diesen Prozess unterstützen. So entstanden die Kindheitslegenden, Zwergen- und Tierbücher, die die Leser – egal, ob Kinder oder Erwachsene - an die Wunder der Natur heranführen sollten (aus einem Nachruf der NNA-News) ... Am 15. Mai verstarb der schweizerische Kinder- und Jugendbuchautor Jakob Streit in der Schweiz im Alter von 98 Jahren ... Mehr auf den Webseiten des Autors, einschließlich aller von ihm herausgegebenen Bücher

Kleine Biene Sonnenstrahl - Ein Bienenmärchen
ab 8 Jahren, 64 S., 6 farbige Abbildungen, geb., Illustriert von Verena Knobel, ISBN-10: 3-7725-0688-7, ISBN-13: 978-3-7725-0688-8, EUR(D) 13,50, EUR (A) 14,00, CHF 24,50
Durch die Abenteuer der kleinen Biene Sonnenstrahl, die mit dem ersten Sonnenstrahl des Tages auf die Welt kommt, werden Kinder mit dem Leben der Bienen bekannt. Sie lernen die Königin, die ihre Eier legt, und die strengen Wächter der Bienenstadt kennen; auch die Bienenschwestern Abelia und Sonja, die die Biene Sonnenstrahl großziehen und ihr zeigen, wie sie den Blütenstaub von den Sammlerinnen abstreifen kann und ihn in die Kammern einfüllt, auch wie sie eine Wiege für die Bienen-Prinzessin vorbereiten soll. Wenn sie größer wird und allein fortfliegen darf, um selber Blütenstaub zu sammeln, begegnet Biene Sonnenstrahl Feinden in Wald und Wiese: Wespen, Ameisen, Hornissen und dem Bienenschnäpfer, aber auch Freunden wie Glühwurm und Heuschrecke oder gar dem Menschen. In den liebevoll erzählten Episoden weiß Jakob Streit manche Fakten aus dem Leben der Bienen einzuflechten, in dem Darstellungsstil, der dieser Alterstufe angemessen ist und bewusst die Mittel des Grotesken oder Komischen zu vermeiden. Gerade heute, wo unmittelbare Anschauung den Kindern fehlt, ist diese erste Bekanntschaft mit der geheimnisvollen Welt der Bienen so nötig. Die Illustrationen von Verena Knobel mit ihren frischen Farben sind eine schöne Ergänzung des Textes.

Columban - Ein Kämpfer für das irische Christentum
ab 10 Jahren, 78 S., geb., mit zahlreichen Illustrationen von Christiane Lesch, ISBN-10: 3-8251-7380-1, ISBN-13: 978-3-8251-7380-7, EUR(D) 13,50, EUR (A) 14,00, CHF 24,50
Irland, sechstes Jahrhundert: Crimthan, der Sohn eines Burgherrn, soll im nahen Kloster lesen und schreiben lernen. Aber das Leben in der Klosterschule ist so spannend und impulsierend, dass der Junge in innerer Sicherheit und mit Feuereifer seinen Weg sucht: Er will Mönch werden. Sein neuer Name: Columban – eine der großen Gestalten der mittelalterlichen Geschichte, Verkünder eines von Rom unabhängigen Christentums. Jakob Streit schildert mit bewährter Erzählkunst das Leben dieses Wanderers durch Europa: Seine weitere Ausbildung erhält er im Kloster des berühmten Columcille auf der heute noch so eindrucksvollen schottischen Insel Iona. Dann zieht er mit zwölf Brüdern ins Frankenreich, um dort die eigenständige Spiritualität des iroschottischen Christentums zu verbreiten. Seefahrt, Schiffbruch, Kämpfe und Verfolgung, Hunger und Entbehrung begleiten seinen Weg. Am Oberrhein, am Bodensee, im »heidnischen« Helvetien begründet er Kirchen und Klöster. Dann überquert er die Alpen und bringt seine Botschaft nach Mailand zum Langobardenherzog Agilulf. Im norditalienischen Bobbio, dem von ihm gegründeten Kloster, beschliesst er im Jahr 615 sein Leben.

Louis Braille - Ein blinder Junge erfindet die Blindenschrift
ab 9 Jahren, 112 S., zahlr. schw.-w. Illustrationen, geb., ISBN-10: 3-7725-1631-9, ISBN-13: 978-3-7725-1631-3, EUR(D) 13,50, EUR (A) 14,00, CHF 24,50
Als Louis Braille am 4. Januar 1809 in Coupvray, einem Dorf unweit von Paris, geboren wurde, bestanden in ganz Europa erst wenige Blindenschulen. Dort gab es verschiedene Handfertigkeiten zu erlernen, auch Musikunterricht wurde erteilt. Aber ein wesentlicher Teil der Welt blieb den Blinden verschlossen, denn eine leicht handhabbare Schrift für sie war noch nicht geschaffen. Louis besaß zunächst das Augenlicht. Aber als er mit drei Jahren, wie so oft, in der Sattlerwerkstatt seines Vaters spielte, verletzte er sich mit einer Ahle und wurde blind. Ganze vierzehn Jahre alt ist er, als er eine ertastbare Punktschrift zu entwickeln beginnt, jene berühmte Braille-Schrift, mit der noch heute alle Blinden lesen und schreiben. Über diesen Louis Braille, den Jugendlichen und dann den Erwachsenen, der am nationalen Blindeninstitut in Paris Lehrer war, gibt es einige Zeugnisse. Um aber ein Lebensbild Louis Brailles zu zeichnen, bedarf es der Gabe, das Wesen dieses Menschen zu erspüren, es gewissermaßen aus den feinen, innigen Züge der einzigen Porträtbüste abzulesen. Das ist Jakob Streit in diesem für Kinder geschriebenen Buch wunderbar gelungen – und mit ihm Christiane Lesch in ihren Illustrationen.

Tatatucks Reise zum Kristallberg - Eine Geschichte von Zwergen und Kobolden
ab 6 Jahren, 45 S., 3 Abb., geb., ISBN-10: 3-7725-0811-1, ISBN-13: 978-3-7725-0811-0, EUR(D) 13,50, EUR (A) 14,00, CHF 24,50







Puck der Zwerg - Eine Geschichte aus dem Reich der Zwerge
ab 6 Jahren, 74 S., 6 farbige Illustrationen, geb., ISBN-10: 3-7725-0734-4, ISBN-13: 978-3-7725-0734-2, EUR(D) 13,50, EUR (A) 14,00, CHF 24,50








Das Bienenbuch
ab 9 Jahren, Mit Illustr. von Jesús Gabán, 97 S, geb., ISBN-10: 3-7725-0666-6, ISBN-13: 978-3-7725-0666-6, EUR(D) 14,50, EUR (A) 15,00, CHF 26,20
«Jakob Streit schildert und beschreibt nur Tatsachen, aber eine an die andere gereiht, wie sie sich im Laufe eines Jahres ergeben, und unbelastet von Theorien und Vermutungen, umgibt sie ein solcher Zauber, eine solche Anmut und Poesie, daß von Seite zu Seite im Leser Staunen und Verwundern und damit Liebe zu diesen wunderbaren Wesen, den Bienen, wachsen.»

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